In vielen Ortschaften im ländlichen Raum zeigt sich ein ähnliches Bild: Leerstand in den Ortskernen, Neubaugebiete und großflächiger Einzelhandel an den Ortsrändern. Experten sprechen hier auch vom sogenannten „Donut-Effekt“. Die Statistik bestätigt es, trotz abnehmender Bevölkerungszahlen nimmt der Flächenverbrauch seit Jahren zu – auch in der Schwalm-Aue.
Gemeinsam wollen die sechs Kommunen der LEADER-Region mit ihrem Projekt Interkommunales Siedlungsmanagement neue Wege gehen, um Flächenpotentiale in den Ortskernen besser zu nutzen. Die Ortskerne sollen wieder attraktiver und lebendiger werden, indem Leerstände und städtebauliche Mängel abgebaut werden. Ziel ist es, weitere Flächenversiegelung im Außenbereich (durch Ausweisung von Neubaugebieten) zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Die Erhebung und Bewertung von Baulücken und Gebäudeleerständen, die Aktivierung von Eigentümerinnen und Eigentümern, der Aufbau eines Informations- und Unterstützungsnetzwerkes, Erstbauberatungen und eine Veranstaltungsreihe – viel wurde im vergangenen Jahr bereits erreicht und wird in den kommenden Monaten noch umgesetzt. Aber: Innenentwicklung braucht einen langen Atem! Deshalb will die Region Schwalm-Aue auch in Zukunft Projekte umsetzen, die das innerörtliche Leben und Wohnen stärken. Wir laden Sie dazu ein, auf dieser Online-Plattform in der Zeit vom 02. Juli bis 16. August Projektideen zu sammeln, im Online-Chat zu diskutieren und zu entwickelt.
ProjektideenZur LEADER-Region Schwalm-Aue gehören die sechs Kommunen Wabern, Borken, Neuental, Schwalmstadt, Willingshausen und Schrecksbach. Sie verfolgen seit 2008 gemeinsam eine Entwicklungsstrategie, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der ländlichen Region zu sichern und den Bedarfen anzupassen. Gefördert wird die Region mit Mitteln der EU, des Landes Hessen und des Bundes.
Obwohl die Bevölkerung in der Region Schwalm-Aue ab 2000 zwischen 3,9 % (Wabern) und 12,7 % (Neuental) zurückgegangen ist, hat die Versiegelung durch Siedlungs- und Verkehrsfläche allein in den vergangen 5 Jahren um 52 ha zugenommen, das ist fünf Mal die Fläche des Naturbadesees Stockelache in Borken. Gleichzeitig gibt es viele Gebäudeleerstände und Baulücken im Innenbereich.
Die Eigentümerinnen und Eigentümer von 220 leerstehenden Gebäuden in der Region Schwalm-Aue wurden im Rahmen der Befragung angeschrieben – das sind in etwa so viele Wohnhäuser, wie es sie im Ortsteil Ascherode der Stadt Schwalmstadt gibt.
Insgesamt können sich etwa 100 Eigentümerinnen und Eigentümer vorstellen, ihr Objekt (Gebäude oder Baulücke) zum Verkauf anzubieten – das sind 100 Haushalte, die mit Hilfe des Projekts zukünftig die Wohnqualität im Ortskern genießen könnten.
Zur Website der LEADER-Region Schwalmaue